Vogelfütterung im Winter, Teil 3

Hinsetzen, aber nur auf Bestellung 

Ein Spatz kommt selten allein.

Auf der Mauer, auf der Lauer …

 

Vögel sind geschwätzig.

Besonders Spatzen, die zudem auch noch sehr sozial sind in ihrem Verhalten. Mit anderen Worten: Weiß ein Spatz, wo es etwas zu fressen gibt, wissen es kurz darauf alle anderen auch.

Er kann nicht anders. Er pfeift es halt vom Dach.

 

Der Flurfunk funkt…ioniert

Doch darüber hinaus sind diese Vögel allgemein gute Beobachter. Beide Eigenschaften zusammen ergaben schließlich, dass mein Balkon auch in diesem Winter innerhalb kürzester Zeit bereits wieder gut besucht war.

Fast schon zu gut.

Weg ist weg

Denn der Futtervorrat neigte sich in Nullkommanichts zusehends dem Ende zu. Mit dem Ergebnis, dass ich wieder einmal Nachschub benötigte. Zeit für eine neue Bestellung.

Und zwar allerhöchste Zeit!

Hoch lebe das Internet!

Klick. Klick. Klick.

Alles drin, was das gemeine Vogelvolk so braucht.

Ein Anblick, bei dem selbst der stärkste Vogel schwach wird.

Drei Klicks später war ich auf der Webseite meines Vertrauens und hatte neuen Input für meine gefiederten Freunde geordert: 10 Kilo feinsten Wintervogelfutters.

Selbstverständlich wie mittlerweile immer wieder das hochgelobte und von meinen Vögeln – und damit auch mir – hochgeliebte!

Jetzt nur noch Geld überweisen – fertig.  Danach: Abwarten, Tee trinken und auf schnelle Lieferung hoffen.

Überraschung im Paket

Tatsächlich. Der Wunsch wurde mir erfüllt.

Drei Tage später rief mich mein Mann an, der in der Regel sämtliche Bestellungen für mich entgegennimmt:

Auf dass die Vogelfreundin nichts verpasst!

Eine Wundertüte auf Reisen.

– „Hallo Schatz, dein Vogelfutter ist da.“

 

Okay, schön, ging ja mal wieder sehr schnell. So soll es sein – im Interesse vieler hungriger kleiner Mägen.

 

– „Sag mal … du hast aber nur das Vogelfutter bestellt, oder?“

– „Jaha … wieso?“

– „Na, weil in dem Paket auch ein Klappstuhl liegt.“

– „Ein Klappstuhl?“

– „Ja, so ein Regiestuhl, mit Leinenrücken und Armlehnen, zum Auseinanderklappe. Guck mal, ob der auf der Rechnung mit draufsteht.“

 

Give-away? Give it to me!

Ein Blick auf die Rechnung. Nein, steht nicht mit drauf, kein Extraposten aufgeführt. Hm. Offenbar nur ein humorvoller Mitarbeiter der Firma meines Vertrauens, nein, ab sofort: meines Herzens! Ein Geschenk! Oh, wie nett. Doch warum nur, fragte ich mich, warum? Dann dämmerte es mir …

Denn ich hörte den Mann förmlich denken:

So sieht sie aus: Die bequeme Vogel-Beobachtungs-Station.

Chefinnen-Sessel for free.

„Wenn jemand so bekloppt ist, einen 10-Kilo-Sack Vogelfutter zu kaufen, dann braucht derjenige wohl auch einen Stuhl. Portabel. Zum flexiblen Vogel-Beobachten-Können, immer und überall.“

 

Dank an Mr. Unbekannt!

Ich musste lachen und setzte mich erst einmal hin. 

Auf den neuen Sessel, natürlich.

Mit Blick auf die Futterstelle, was sonst?

„Ach herrje, was´n ditte für ´ne hanebüchene Story! Wenn icke det nich selba jesehen hätte, det rote Ding…“

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